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Zwischen Schloss und Bier

Im Lindnerhotel kommen besondere Bierkreationen auf den Tisch

 
Von Karin Katzenberger-Ruf
 
500 Jahre bayrisches Reinheitsgebot für Bier? David Hertl aus dem oberfränkischen Schlüsselfeld schert sich den Teufel um den fürstlichen Erlass von 1516, nach dem das Getränk nur noch Hopfen und Malz, Hefe und Wasser gebraut werden sollte.

Stattdessen experimentiert er in seiner Biermanufaktur, der kleinsten in Franken, an neuen Geschmacksrichtungen, dies zum Beispiel mit Früchten und Gewürzen. Das geht dann häufig in Richtung "Starkbier". Seine Kreation "Whiskeydoppelbock" hat elf Prozent Alkohol. David Hertl, der schon im zarten Alter von 15 Jahren nicht anderes werden wollte als Bierbrauer hat ein Jahrzehnt später ein kleines Familienunternehmen aufgebaut, in dem Vater Bernd und Mutter Veronika gern mitarbeiten. "Handettiketiert von Mutti Vroni" steht kleingdruckt auf vielen Flaschen. Über 40 Sorten hat der nach eigenen Angaben jüngste Braumeister und Biersommelier Deutschlands schon kreiiert. Er verkauft nur im eigenen Betrieb und via Online-Bestellung, beliefert ein paar Geschäfte, gibt Bierseminare in der Manufaktur und kooperiert mit dem Lindnerhotel im benachbarten Reichmannsdorf, wenn dort das "Bier-Menü" bestellt wird - samt "Coq au Bock" (in Bockbier geschmortes Hähnchen) als Hauptgang. Bei der Gelegenheit könnte auch der "Bierstachel" zum Einsatz kommen, ein im Grunde uraltes Gerät, das eisgekühltes Bier durch schnelles Erhitzen auf eine angenehme Trinkttemperatur bringt, Restzucker karamellisiert, zarten Schaum erzeugt und so für eine insgesamt weiche Note sorgt.
 
Das 4-Sterne-Hotel im 300 Jahre alten Schloss Reichmannsdorf mit barocker Parkanlange und einst für die Adelsfamilie von Schrottenberg erbaut verfügt über 75 Zimmer und Suiten, zahlreiche Veranstaltungs- und Tagungsräume mit modernster technischer Ausstattung, einen Festsaal sowie eine 18-Loch-Golfanlage. Die historischen Räumlichkeiten werden gern für Familienfeste genutzt, in der Bibliothek oder im Park sind standesamtliche Trauungen möglich. Gegenüber des Hotels befindet sich das Gotteshaus St. Sebastian, in dem Brautpaare auch den kirchlichen Segen bekommen können. Reichmanndorf liegt etwa 20 Kilometer von Bamberg entfernt.
 
Die Altstadt des Ortes, der auch als "fränkisches Rom" bezeichnet wird, ist schon seit 1993 UNESCO-Welterbe und umfast mit der Berg-, der Insel- und der Gärtnerstadt drei historsiche Bezirke. Kaiser Heinrich II. (973-1024) war es, der Bamberg zum Mittelpunkt seiner politischen und religiösen Macht machte. Wie Rom ist auch Bamberg auf sieben Hügeln erbaut. Auf dem Domberg wurde 1012 der Kaiserdom eingeweiht, die heutige Kathedrale entstand rund 200 Jahre später. Zu ihrer Ausstattung gehört der berühmte "Bamberger Reiter". Die Skulptur aus dem 13. Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt. Nur wer dort dargestellt wird, ist noch immer ein Geheimnis. Durch Bamberg fließt die Regnitz, auf einer künstlichen Insel samt Brücke steht das Alte Rathaus, das Mitte des 18. Jahrhunderts im Barock-Stil umgestaltet wurde und heute eine Porzellan-Sammlung beherbergt. Einen guten Überblick über die Stadt bietet die Klosteranlange St. Michael, ein ehemaligs Benediktinerkloster. Kleine mittelalterliche Fachwerkbauten mit winzigen Vorgärten sind kennzeichen für die ehemalige Fischersiedlung, die heute liebevoll "Klein Venedig" genannt wird.
 
Natürlich gibt es in der Altstadt jede Menge Möglichkeiten, in altehrwürdigen Brauereien und Gaststätten einzukehren. das Bier zum Mittagessen ist selbstverständlich, kaum ein Tourist verlässt die stadt ohne ein "Schlenkerla" probiert zu haben - so heißt das Bamberger Rauchbier. Die Barockstadt lässt sich gut zu Fuß erkunden, doch auch eine Stadtführung ist empfehlenswert. Dort erfahren die Gäste dann zum Beispiel, warum man in Bamberg nicht in den Keller, sondern auf den Keller geht. Damit nochmals zurück in das Lindnerhotel in Reichmanndorf, das so schön ruhig, aber auch mittendrin im Steigerwald liegt. Von dort ist es auch nicht weit zum im Frühjahr eröffneten barrierefeien Baumwipfelpfad in Ebrach. Der Pfad samt über 40 Meter hohen Aussichtsturm und sanft anstigender Spirale als Aufstieg ist das ganze Jahr über geöffnet - von Anfang November bis Ende März allerdings nur von 10 bis 16 Uhr. 
 
Infos: Das 4-Sterne-Lindner Hotel Schloss Reichmannsdorf, Schlosshof 4, 96132 Schlüsselfeld ist telefonisch über 09546/5951-0 erreichbar, E-Mail: info.reichmannsdorf@lindner.de, Homepage: www.lindner.de Alles über Bamberg ist unter www.bamberg.info abrufbar, wer ganz hoch hinaus will, klickt www.baumwipfelpfadsteigerwald.de an .