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Die Schwefelquelle von Bad Moos

Ein Hotel belebt eine alte Tradition

Mit einem kräftigen Ruck der Pferde setzt sich die Kutsche in Bewegung. Ein lichter und durch das satte Grün der Gräser am Boden, nahezu märchenhafter wirkender Lärchenwald, ist in wenigen Minuten erreicht. „Wir sind hier mittendrin“, sagt der Kutscher Dr. Erwin Lanzinger stolz und meint damit das Fischleintal im Naturpark Sextener Dolomiten.

Hier im UNESCO Weltnaturerbe schlüpft er gerne in die Rolle des Kutschers - vor allem dann, wenn er die atemberaubende Landschaft den Besuchern zeigen möchte. Und zu zeigen gibt es hier viel. Zinnen und Grate, steile Türme, tiefe Schluchten, rauer Fels, viele Almen und diese lichten Lärchenwälder. Zu den berühmten Gipfeln zählen die Drei Zinnen, die Dreischuster-Spitze und die Rotwadspitze. Jahr für Jahr locken die Berge im Sommer Wanderer und Kletterer und im Winter Skifahrer, Langläufer und Rodler. Viele sind Gäste im vier-Sterne-Superior Sport & Kurhotel Bad Moos, dem Haus von Dr.  Erwin Lanzinger, das sich einer langen Tradition verpflichtet fühlt. Seit dem Jahr 1650 sind die Badequellen von Bad Moos bekannt. Schon 1765 ist hier ein Badebetrieb nachgewiesen und um das Jahr 1800 ist ein großes Badehaus errichtet worden. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden im Badegasthaus Bade- und Trinkkuren aus drei verschiedenen Schwefelquellen angeboten. 

Kurkonzession als eines von fünf Hotels in Südtirol

Heute ist davon nur noch die als Mineralwasserquelle anerkannte und wenige Schritte vom Hotel befindliche Schwefelquelle bekannt, mit der Dr. Erwin Lanzinger diese Tradition und das alte „Bauernbadl“ aufs Neue belebte. Das Quellwasser findet im Wellness- und Gesundheitszentrum des Hotels Anwendung. Durch den hohen Gehalt an Fluorid, Sulfat, Calcium und Magnesium werden dem  Wasser viele Heilwirkungen nachgesagt. So wirke es beispielsweise positiv bei vorzeitigen oder altersbedingten Verschleißerscheinungen des Herz-Kreislaufsystems, Rheumatismus, chronischen Nervenentzündungen (Ischias), Allergien, Migräne und Erschöpfungszuständen. Das Schwefelwasser zeige auch positive Wirkungen auf Haut (Akne, Schuppenflechte, Ekzeme), Haare, Stoffwechsel, Immunsystem, den Hormonhaushalt sowie bei gynäkologischen Problemen. Grund genug für Dr. Lanzinger um seinem Hotel ein weiteres Qualitätsmerkmal hinzuzufügen: „Ich besitze nicht nur die Quelle, sondern auch eine Kurkonzession“, sagt Hotelier Lanzinger. Als eines von nur fünf Hotels in ganz Südtirol erreicht er damit eine hervorgehobene Stellung. Mit der Kombination aus Wellness und Kur will Unternehmer Lanzinger sich von den traditionellen, reinen Wellnessbetrieben abheben und mit modernen Konzepten dem „angestaubten“ Kur-Image entgegentreten. „Wellness und Kur ist für mich kein Widerspruch“, sagt Lanzinger. Im Gegenteil, beides ergänze sich: „Der Wellnessurlauber will heute nicht nur eine sanfte Massage genießen, sondern in seinem Urlaub auch etwas für seine Gesundheit tun“, ist Lanzinger überzeugt. Und so wird das Wasser der eigenen Quelle im 2000 Quadratmeter großen Wellness- und Gesundheitszentrum - dem SPA Bad Moos - für Bäder, Inhalationen, Trinkkuren und in Kneippanlagen genutzt.  

Thema Schwefel zieht durch die Räume

Im gesamten Wellness- und Behandlungsbereich schlengelt sich das Thema Schwefelwasser wie ein Gebirgsbach durch die Räume. Gleich am Eingang des Behandlungsbereiches - dem „Sulfurea & Balneo“ - können die Gäste den Trinkbrunnen mit Schwefelwasser, das übrigens nicht nach Schwefel schmeckt, nutzen. „Man sollte täglich maximal ein bis zwei kleine Trinkbecher zu sich nehmen“ sagt Evi Oberhauser, die für den SPA Bereich verantwortlich ist. Weiter geht es entweder in die Schwefelbadgrotte Sulfurea, in der das Quellwasser als fein  versprühter Wasserdampf innerlich und äußerlich seine Wirkung auf Haut und Atemwege entfaltet, oder in das original Schwefelbad, das entweder allein in der Steinwanne oder zu zweit im Holzzuber genossen werden kann. Schwefelwasser befindet sich auch zur Abkühlung nach der Sauna im Tauchbecken, dem Cold Sulfur. „Durch einen Zu- und Abfluss wird das Becken ständig vom frischen Quellwasser durchströmt“, sagt Evi Oberhauser. Der permanente Austausch macht das Wasser hygienisch, ohne dass es des Einsatzes von Zusatzstoffen wie Chlor bedarf. Die beheizten Wasserbetten der Relax Grotte - Grotta Sulfurea - erreicht der Gast wenn er über das Wasser, beziehungsweise die Steinplatten wandelt. Das Quellwasser bedeckt den gesamten Boden der in gedämpftes Licht getauchten Grotte. Die Luft riecht frisch und feucht. Den Kreislauf in Schwung bringt schließlich der Kneipp-Parcours Sulfurea mit seinem wechselnden warmen und kalten Wasser.

Gesundheit und mehr

Das Sport- und Kurhotel Bad Moos bietet neben der ganzen Bandbreite von klassischen und Gesundheitsmassagen auch Massagen mit besonderen Ingredienzien wie Zirben-, Lärchenöl oder mit der Schwefelrolle. Lediglich "exotische" Massagen sucht der Gast hier vergebens. "Das passt nicht zu uns und unserer Landschaft", sagt Lanzinger. Im Medical Spa Bad Moos betreut ein Team von Physiotherapeuten, Masseuren und Trainern Maßnahmen zur Rehabilitation und Prävention. Nach eingehender Beratung wird Krankengymnastik, orthopädisch manuelle Therapie, Training für Rücken, Herz- und Kreislauf sowie Muskelaufbau durchgeführt. „Wir sind stolz“, sagt Dr. Lanzinger, „ dass ab sofort uns für alle Maßnahmen auch ein Arzt zur Verfügung steht.“

Unser Tipp:

Wer die vielen Anwendungsmöglichkeiten des Hotels auskosten möchte, sollte sich das hauseigene Heubad nicht entgehen lassen. Während im Kamin das Feuer knistert und in einem Kessel einen Heusud erhitzt, steigt der Gast in eine mit warmen Wasser gefüllte Holzwanne. Mit einem geübten Griff in den Kessel schöpft die Therapeutin den heißen Sud in den Badezuber - ein angenehmer Heuduft steigt auf und entfaltet sich im Raum. Gleichzeitig bekommt der Gast ein mit frischem Heu gefülltes Säckchen, das zuvor im Heusud erhitzt wurde, ins Wasser gereicht. Die Wärme des Säckchens entspannt beim drauflegen die Schulter und Nackenmuskulatur.

Nach dem rund 20minütigen Bad legt sich der Gast auf ein Bett und wird mit warmen Heu und Bettlacken zugedeckt. 20 Minuten lang geniesst und schwitzt er im Heubad, bevor er sich nach einer Dusche in den Ruheraum begibt. "Das Heu stammt von unseren eigenen Bergwiesen", sagt Dr. Lanzinger.

Anreise

Von Deutschland über die Brennerautobahn bis zur Ausfahrt Brixen/Pustertal, auf der SS49 bis Innichen, abzweigen nach Sexten. Alternative über Kitzbühel, Felbertauernpass, Lienz, Innichen.

Mit der Bahn: Die nächstgelegene Bahnstation ist Innichen, das Hotel organisiert einen Abholdienst.

Mit dem Flugzeug: Die nächstgelegenen Flugplätze sind Bozen, Innsbruck und Venezia/Treviso (low-cost Flüge mit Ryan Air, German Wings und Air Berlin)

Mit dem Auto: Naturfreunde, Berg- und Wintersportler können während des Urlaubs im Sport- und Kurhotel Bad Moos auf ihr Auto leicht verzichten, denn sie befinden sich inmitten des schönsten Wander- und Skigebietes. Wer etwas weiter ausschwärmen will, kann mit der Südtirol Mobilcard alle Busverbindungen und Regionalzüge in Südtirol nutzen (Mobilcard 7 Tage: 22 Euro).